„So nicht, liebe Bahn!“

14.11.2023

Die Senioren-Union der CDU in Baden-Württemberg in Backnang weist auf eine erneute Benachteiligung Älterer bei der Nutzung der sogenannten Spartarife der Bahn hin. Das habe schon beim 9-Euro Ticket angefangen, als erst nach massivem Protest der Verkauf unabhängig von der online-Option möglich wurde.

Auch für das Deutschlandticket sei es immer noch schwierig, Verkaufsstellen zu finden, die den Kauf ohne die Nutzung von Internet und Smartphone erlauben, erklärt der Vorsitzende Krüger der Senioren-Union in Backnang. Zudem führe das obligatorische Abonnement oft genug in eine Falle: Übersehe man die rechtzeitige Kündigung, verlängere sich das Ticket automatisch um einen weiteren Monat. Das bedeutet weitere 49 Euro Kosten.

Man habe den Eindruck, dass manche nichts anderes im Sinn haben, als den Älteren die Mobilität zu erschweren, denn es gebe ein neues diskriminierendes Hindernis: Seit 1. Oktober verkauft die Bahn in Reisezentren und Reiseagenturen Sparpreis-Tickets nur noch unter Angabe einer Handynummer oder E-Mail-Adresse, was viele im fortgeschrittenen Lebensalter nicht vorzuweisen haben. Es seien aber eben diese günstigeren Sparpreise, die es gerade der Rentnergeneration ermöglichten, mal öfter Kinder und Enkel zu besuchen oder auch sonst mobil zu bleiben. Bemerkenswert sei zudem die Begründung, man wolle Kunden rechtzeitig über geänderte Abfahrtzeiten, Zugausfälle und Änderungen informieren können.

Was hier als „verbesserter Kundendienst“ verkauft werde, sei in Wirklichkeit die Verschleierung von Unzuverlässigkeit und Unvermögen. „Nein, liebe Bahn, so nicht! Sorgt vielmehr endlich wieder für Zuverlässigkeit und fahrplanmäßige Verbindungen, anstatt euren Kunden die Freude am Reisen zu nehmen und die Mobilität der Älteren unnötig zu behindern,“ heißt es bei der Senioren-Union der CDU in Backnang.